Mittwoch, 29. Oktober 2014

Die Bullen sind los! / The bulls are breaking loose!









Fuschl bei Salzburg, Hauptquartier von Red Bull.
Danke dem Standard für die wunderbare Überschrift.


Fuschl near Salzburg, world head quarters of Red Bull, the energy drink.
A sculptor set a thundering herd of bronze bulls loose. To get away from that pure power Mrs Blogger at the wheel hit the accelerator.



'Tracht', Dirndl, and Lederhosen – what was all this about?



I think I owe my English language readers some information on my past little series on 'Tracht', traditional Austrian clothing and its incredible come-back in recent years.

It was mostly satire on the amazing fact that all of a sudden almost every single city-dweller seems to own and wear lederhosen and dirndl on many many occasions.
It is nothing against people like the above members of a folk music brass band and their lovely 'sutlers'. Those people live in an unbroken tradition of Tracht.
For many others your urban blogger suspects a politically problematic return of a kind of 'Heimat' love (oh, about this very German and Austrian expression Heimat that can hardly be translated into fatherland or whatever); a return that might be connected with a rejection of the 'international', e.g. the European Union, or the 'foreign' as associated with dark skinned people mostly from South Eastern Europe.
In German there is an expression for 'over-sensitivity' that translates into 'hearing the fleas' coughs'. Maybe your blogger is one of these overly alert specimen; but still where there is resentment one should be watchful.

But one shouldn't be too sure of oneself: maybe it's just a bit of resentment on the part of your usually black-clad blogger?
Remember Johnny Cash? With my greatest respects to the warmth, truthfulness and musicality of this late great man.



Donnerstag, 23. Oktober 2014

Samstag, 18. Oktober 2014

Aus dem Archiv / From the archives

der schönsten Baustellen Salzburgs 2014
of the most beautiful construction sites in Salzburg 2014





In the tailback of the roadworks ahead there was plenty of time to take this picture albeit with the mobile.
Hätte es nicht so viele Baustellenstaus gegeben, hätte man ja gar nicht die Zeit gehabt, wenigstens die Handykamera zu zücken.


Freitag, 10. Oktober 2014

Wir basteln uns einen Wiesn-Gabalier, II


Die Wiesn ist vorbei, doch der Salzburger Bauernherbst geht noch bis 28. Oktober – dieser Pracht an trachtiger Ursprünglichkeit, kernigem Volkstum und geschmückter Almabtriebhaftigkeit wollen wir uns nur bestens gekleidet stellen.

In Folge II (hier geht's zu Teil I) zum wichtigsten Kleidungsstück des Trachtenmännchens: der kurzen Lederhose!
Soo kurz trugen sie früher nur Kinder, heute greift sogar das Trachtenweibchen zu diesem wunderbaren Stück:







Diese Lederhose, gesehen bei Kettner, sieht doch gut aus? – Ja, aber!
Wer die Gabalier-Videos genau betrachtet hat, wird es schon wissen: die Träger müssen hängen!

Nun zu einem Problem, mit dem sich unsere Bricolage-Abteilung unter Nutzung kulturkritischer Klassiker bereits seit längerem beschäftigt: der Gender-Frage!
Was geschieht mit dem Trachtenmännchen, wenn nun auch das Weibchen ein traditionell männlich besetztes Kleidungsstück trägt? Es wird empirisch von Verunsicherung berichtet, die durch vermehrtes Maßkrug-Stemmen kompensiert würde.
Theoretisch fundiert spricht man hier von Kastrationsangst und Identitätsverlust.

Wiederum schafft Kettner Abhilfe – das Lacan'sche Imaginäre wird ins Symbolische überführt:






Wenn die Gender-Identität nicht mehr sicher ist, schreiben wir sie mit einem Wort fest!
Genial.

Soo viel für heute, Teil III folgt.

Bauernhof bei Koppl / Farm near Koppl, Salzburg



Dienstag, 7. Oktober 2014

Asphalt

Haben Sie schon einmal eine frisch asphaltierte Straße betrachtet? "Urfad, Oida", würden Sie vielleicht antworten, "da fahrt ma doch einfach drüber!"
Hier dagegen – dieser Reichtum an Texturen, Graustufen und dieses Rot! Man könnte ja von Haptik sprechen, wenn dies nicht alles bloß Pixel wären.



How boring a freshly tarmaced street against this richness in textures, grey values, and that particular, bike friendly red! Haptics, one might say, but still, here its only pixels.

Montag, 6. Oktober 2014

Paradies / Paradise

Seen on a bus in Salzburg city, confirmed via the links below – www.schmitten.at seems to be paradise regained! What on earth is schmitten.at, you might wonder? See, formerly mountains used to have names like Schmittenhöhe, but that no longer seems to be up to date.
What really matters is the URL and the image, and on the bus you get the winter and the summer images combined. So why not simply come to Salzburg and ride Bus no. 22?



Früher sagte man ja, man solle sich vorsehen, wenn Wildtiere den Menschen zu nahe an sich heranließen. Sie könnten mit Tollwut infiziert sein und plötzlich beißen.
Auf www.schmitten.at, dem Berg der von der '-höhe' zur URL wurde, ist das natürlich anders.
Und am anderssten* ist es auf dem 22er-Bus in der Stadt Salzburg, wo es Winter und Sommer gleichzeitig ist auf schmitten.at. Also warum nicht gleich in Salzburg Bus fahren?

*Ihr Blogger legt Wert auf seine eigene Grammatik.



Samstag, 4. Oktober 2014

Die Pracht der Tracht. Etwas Kulturgeschichte zwischendurch

Die Trachtensaison 2014 hat begonnen! Der bereits 8. Almdudler Trachtenpärchenball im Wiener Rathaus, der Salzburger Rupertikirtag, das Oktoberfest;  die Aktivitäten des Bauernherbsts werden uns noch lange begleiten und das Straßenbild mit frohen Trachtenpärchen und -gruppen bevölkern.

Der Engel des HErrn und der Rupertikirtag

Tradition

Eine große Tradition: Erzherzog Johann samt Hofmaler und Jodler einsam auf Bergesgipfeln, der Kaiser auf Jagd und Sommerfrische, der Wiener Bürger, alle in feinem Loden von den ersten Wiener Schneidern.
Weitere Blüte nach dem Niedergang der Monarchie – die Trachtkultur bei den Salzburger Festspielen! Gegründet in der heilen Provinzidylle, wenig angekränkelt von Arbeiterbewegung, Spekulation und Inflation. Zwar wurde im Festspielhaus auch der angelsächsische Dramatiker William Shakespeare aufgeführt, doch bei der Auffahrt vor dem festlichen Hause trafen sich der bodenständige Kammersänger Richard Mayr, der jüdische Impresario Reinhardt, die Kammersängerin Maria Cebotari und der literarische Kraftlackel Carl Zuckmayer – in Lederhosen und Dirndl!
Trachtpolitik nach dem kurzen Zwischenspiel der Republik; die original katholisch-österreichische Tracht des Ständestaats und – welch subtiles Spiel der Zeichen! – die weißen Stutzen der illegalen Nazis.


 Niedergang …

Doch was der Zusammenbruch von 1945 nicht vermocht hatte (wie erhebend die Kontinuität der Tracht von den Wien-Filmen während des Krieges zu den Meisterwerken Franz Antels danach), 1968 und die Folgen schienen nun wirklich der Tracht den Garaus zu machen. Jeans, Schlaghosen und schreiend bunte Hemden durchsetzten fast alle Schichten der Bevölkerung; das Volk hatte nur noch wenige Rückzugsorte: Traditionsverbände, die auf Treue und Ehre hielten, und wenige Trachtenmusikkapellen.
Das Trachtengetränk schlechthin, der Almdudler mit seinem archetypischen Trachtenpärchen, zu mischen mit dem urösterreichischen Veltliner, dieser Almdudler musste selbst in Landdiscos dem Rüscherl weichen. Ein doppelt ausländisches Getränk  – USA und Karibik in Cola und Rum!
Weitere Verwerfungen des Zeitgeists galt es zu überstehen, darunter weiße Anzüge in Florida; weiße Linien ungesunden Pulvers – hatte nicht der Österreicher Friedensreich Hundertwasser betont, dass die gerade Linie gottlos sei?

Für Salzburg entwickelt: Bierzelt mit Festungsblick

… und Rückkehr

Doch die triumphale Rückkehr der geschwungenen weißen Linie auf der klassischen Almdudler-Glasflasche war nicht aufzuhalten. War es die US-Immobilienblase, die  Almdudler 2007 dazu bewog, in die Offensive zu gehen – mit dem Trachtenpärchenball! Da hatte die Tracht längst ihre Nischen verlassen; von Drahdiwaberl einst verhöhnt, verließ der ausgeflippte Lodenfreak die Champagnertreffs, ein historisches Coming-out!
Nun fallen regionale und Klassenschranken; die Wiener und Salzburger im Ausseer Land mit ihren Trachten von Tostmann und Lanz verbrüdern sich beim Open Air der Seer mit den Neo-Trachtlern, die innovativ für Crossover sorgen. Endlich: weiße Sneakers und Socken an kurzer Lederhose, darüber das blaue Businesshemd mit aufgekrempelten Ärmeln; die Dirndl-Schürze in pinkem Hochglanz-Satin, darüber ein Leib mit aufgedruckter Schnürung und aufgedrucktem Herz; ein Trendsetter VolksRock’n’Roller Andreas Gabalier – hängende Lederhosenträger zum schwarzen Muscle-Shirt.
Gummistiefel mit trachtigem Bildmotiv, die Badelederhose, auch die Heimatwerke haben den Zug der Zeit erkannt. Der dunkelgrün glänzende Lederrock zur Lodenjacke der schicken Trachtendame – und endlich auch die Dogge des Trachtenpärchens mit festlichem Trachtenhalstuch!

Die Gemeinschaft der Dudler

Tracht international: Der Almdudler Newsroom empfiehlt dem innovativen Wirt trendige Sommerdrinks wie den Almpari, den Almjodler lime oder den Almojito. Der Blogger möchte gerne weitere Vorschläge machen; wie wäre es denn mit dem VodkaBullDodler oder der Bloody AlmMarie? Doch das Eventgetränk schlechthin, vielleicht der Hit für den TP-Ball 2015: Die Almgarita
Zu jeder Runde Almgaritas gibt es Leckstein und Almdudler-Tränke gratis dazu.
Der schwarze österreichische Fußballer, der trachtige Großstädter, der traditionell-ländliche Bierzeltraufer, der Russe mit seinem Häuschen in Kitzbühel, alle treffen sich in Tracht. Sogar der arabische Tourist wurde bereits mit grünem Hütchen gesichtet.
Nur ein paar Raunzer in Schwarz schließen sich noch aus dem Trachten-Ganzen aus; könnte man denen vielleicht mit einer Tracht Prügel helfen?

Ein echter Herr in Tracht. Auf dem Plastiksackerl fehlt allerdings schmerzlich ein Edelweiss.


Ein ernster Nachsatz

Zwei Fundstücke im Zusammenhang mit dem neuen Wiener(!) Oktoberfest, Verzeihung: Wiener Wiesn-Fest lehren Ihren Blogger das Gruseln. Ein Video auf derStandard.at und ein Interview mit der Veranstalterin in der Zeitschrift woman Dirndl, Nr. 10 Herbst 2014.
Wo die Veranstalterin Claudia Wiesner von der "Sehnsucht nach Beständigkeit" in Zeiten "wirtschaftlicher Unsicherheit" spricht, hören wir in den O-Tönen des Standard-Videos von "weil mia Österreicher san" und "do kennan sie die Bayern anhänga".
Hier hört Ihr Blogger nicht mehr die Sehnsucht nach "traditionellen Werten" sprechen, sondern das pure Ressentiment.
Vielleicht ist der nächste Schritt, dem oben zitierten Russen das Tragen einer Lederhose zu verbieten?


Und zur Entlastung noch ein Link: Kabarettist Helmut Schleich im BR-Radio zum Münchener Oktoberfest
http://www.br.de/radio/bayern1/sendungen/am-morgen/schleich-wiesn-oktoberfest-100.html


Freitag, 3. Oktober 2014

Wir basteln uns einen Wiesn-Gabalier, I

Also, Ihr Lieben, bereit? Das letzte Wiesn-Wochende naht!

Arbeitsunterlage: der Tischläufer Wiesn Zauber von Hofer


Wichtig auf der Wiesn: die Bodenhaftung!
Wer das Gabalier-Video genau betrachtet hat, sieht an seinen Füßen solide Berghammerln.
Hand aufs Herz, sieht das nicht ein bisschen ... alt aus?

Wir schlagen zwei Varianten vor:
einmal coole Trachtensneakers von Kettner:


Die andere heißt – wenn schon retro, dann mit Synergie!
Die Achtziger (19...); manche sagen, wer sich daran erinnert, war nicht dabei. Tja, dafür gibt's ja uns und Youtube. My Adidas war einer der großen Hits der Rapper Run DMC. Bis heute gibt es diese wunderbare Kollektion.
Doch wir brauchen auf der Wiesn die echte Crossover Street Credibility – Walk This Way!
Unsere Bricolage-Abteilung hat daher vor ca. 10 Jahren vorausschauend diese farblich leicht trachtig angehauchten Adidas-Sneakers gekauft und in mittelschwerem Gelände gut eingetragen.


Das Entscheidende:
Allfällige Socken weg und – Schuhbänder raus! Sonst gibt's kein Yo, def mon! von den stets korrekt gekleideten Rappern. Natürlich ersparen wir uns auch die neuerdings wieder so beliebten Wadlstrümpf (die gehen zur Not zu den Kettner-Sneakers ...). Wozu hätten wir sonst Beine rasiert und eingeölt?
Nun steht dem coolen Auftritt mit den fetten Beats am Wiesn-Grund nichts mehr im Wege.

Soo viel für heute, Teil II folgt!



Mittwoch, 1. Oktober 2014

O'zapft is!

Der Rupertikirtag mag vorbei sein, aber die Wiesn in München läuft noch.
Also rasch: Amazon hat gerufen: "Kreieren Sie Ihren Wiesn-Look!"
Da wollen wir, das Team für Tracht, Gestaltung, Dekonstruktion und Bricolage nicht zurückstehen.

Bemüht, aber nicht ausrechend! Unterwegs zum Rupertikirtag Salzburg.


Wir werden daher in den nächsten Tagen unseren Kurs  

'Wir basteln uns einen Wiesn-Gabalier'

anbieten.

Zur Vorbereitung sehen wir uns das Video im Gabalier-Link an; und bis morgen sind – auch bei den Herren! – Arme und Beine rasiert und bestens eingeölt.
Dann kann's losgehen!

Das war der Rupertikirtag / St. Rupert's Fair 2014

Das altstadtgerechte Bierzelt, die Frankenmarkter Bräu(!)musi spielt auf einem Jahrmarkt, auf dem Stiegl-Bier das Monopol zu haben scheint;  den Leuten hat's gefallen.





It's the traditional fair around St. Rupert's Day – the patron saint of Salzburg city and province, commemorating the consecration of the cathedral.
Most beer-drinkers at the fair don't know those facts, so you got a head start on them now ;–).